DAS LILIENPORZELLAN
Vielleicht kennen Sie auch die folgenden Worte:
»Es war unser Hochzeitsgeschirr im 61er Jahr, einige Stücke haben wir noch zu Hause.«
»Ich habe bei meiner Oma immer die blaue Tasse bekommen.«
»Es war so praktisch, weil ich die Stücke einzeln nachbekommen habe.«
Diese und ähnliche Erfahrungen berichten unsere Museumsbesucher immer wieder – quer durch alle Altersgruppen. Gemeint ist dabei Daisy, das pastellfarbene Geschirr der Marke Lilien-Porzellan, das in Wilhelmsburg an der Traisen bis in die 1990er Jahre
produziert wurde.
Weit über die Grenzen Österreichs hinaus ist das pastellfarbene Geschirr mit dem Namen „Daisy“ der Marke Lilien-Porzellan bekannt, das im Jahr 1959 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Slogans wie „Jeder Teil ist einzeln erhältlich“ und die zwanzigjährige Nachkaufgarantie waren bei der Nachkriegsgeneration von großer Bedeutung.
Weiters war das bunte „Daisy“-Geschirr sehr beliebt als Hochzeitsgeschirr und wurde gern gekauft in liebevoll gestalteten Geschenkskartons.
Nach über dreißig Jahren Produktionszeit wurde diese Form Anfang der 1990er Jahre eingestellt.
Die bekannte Marke Lilien-Porzellan wurde Ende der 1950er Jahre geschaffen.
Neben den Geschirrformen wie Daisy, Corinna und Menuett, die vor allem sehr beliebt bei den Privathaushalten waren, wurde auch Hotelgeschirr unter diesem Markennamen produziert und vertrieben.
Bekannte Hotelgeschirrformen dabei sind zum Beispiel Arcadia, Bellevue und Desiree, die in vielen Gasthöfen und Hotels vertreten sind und heute im benachbarten Karlsbad produziert werden.
Interessant dabei sind die unterschiedlichen Dekorvariationen und Vignetten, die oftmals auf diesen Formen zu finden sind.
Da die Geschirrproduktion in Wilhelmsburg jahrzehntelang auch untrennbar mit der Sanitärproduktion (Austrovit, Laufen) verbunden war und heute noch Sanitärkeramik in Wilhelmsburg produziert wird, sind natürlich auch Unterlagen darüber von uns von Interesse.
Hinweis: Das Spezialmuseum für Sanitärkeramik mit tollen Exponaten (mit Dauerleihgaben von Laufen) befindet sich im Kammerhof Museum in Gmunden (Klo & So).
In Gmunden Engelhof befindet sich auch heute noch die Zweigstelle zur Sanitärkeramikproduktion (Laufen).
Der Firmenwortlaut hat sich des Öfteren geändert, wie auch an manchen der nachfolgenden Stichwörtern erkennbar ist.
Zum Abschluss: Haben Sie gewusst, dass in vielen österreichischen Gastronomie- und Hotelbetrieben nach wie vor die Speisen auf Lilien-Porzellan (meist in Form vom weißen Hotelgeschirr) serviert werden?
Werfen Sie doch einmal einen Blick auf die Bodenmarke.